Additive Fertigung: Mit Multi-Material zur Multi-Funktion

Die Weiterentwicklung der additiven Fertigungsverfahren ermöglicht neue Materialkombinationen und zusätzliche Funktionen für Bauteile, wie die Integration von elektrischen und hydraulischen Leitungen in Fahrzeugkomponenten. Die EDAG Group hat im Rahmen des EU-Forschungsprojektes MULTI-FUN (H2020 GA Nr. 862617) zwei Demonstratoren entwickelt, die das Potenzial von Multi-Material-Konzepten in der additiven Fertigung aufzeigen.
Zum einen eine teils durchsichtige A-Säule, die dem Pkw-Fahrer einen besseren Rundumblick ermöglicht, in die aber auch ein herkömmliches CAN-Bus-Kabel integriert ist. Zum anderen einen Motorradlenker, der die Integration der elektrischen Verkabelung sowie der hydraulischen Leitungen in die Struktur des Lenkers ermöglich. Dadurch entfällt die Notwendigkeit von sichtbaren Kabeln und Schläuchen um den Lenker herum, was dem Bedürfnis nach besserem Design und mehr Individualisierung bei Motorrädern entgegenkommt.
Gemeinsam mit den Forschungspartnern LORTEK und LKR führte EDAG umfangreiche Tests durch, um Designrichtlinien für die DED-Fertigung unter Verwendung von Draht und Lichtbogen (DED-Arc, auch bekannt als WAAM: Wire Arc Additive Manufacturing) zu entwickeln. So mussten für die additive Fertigung der A-Säule Wege gefunden werden, bestimmte Vorgaben einzuhalten. Beim Motorradlenker gelang es sogar, Schichten für die elektrischen Leitungen per APPD-Verfahren (Atmospheric Plasma Powder Deposition) aufzutragen.
Bei der Entwicklung der beiden Demonstratoren konnten die EDAG-Experten wichtige Erkenntnisse gewinnen, sowohl beim Design von Bauteilen als auch bei deren Herstellung. Details dazu verrät das Whitepaper „Multi-Funktionalität mit Multi-Material-Bauteilen“, das Sie gleich hier herunterladen können.
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** EDAG Group: EDAG Engineering Group AG, EDAG Engineering GmbH, EDAG Production Solutions GmbH & Co. KG, EDAG aeromotive GmbH